Umgang mit Wilderei, Schwarzangeln und Bußgeldern

Umgang mit Wilderei, Schwarzangeln und Bußgeldern

1. Einführung in Wilderei und Schwarzangeln

In Deutschland gibt es klare Regeln, wer wann und wie Tiere fangen oder angeln darf. Doch nicht alle halten sich daran. Hier kommen die Begriffe Wilderei und Schwarzangeln ins Spiel. Beide sind verboten und können hohe Strafen nach sich ziehen.

Was ist Wilderei?

Unter Wilderei versteht man das unerlaubte Jagen oder Fangen von Wildtieren. Das betrifft zum Beispiel das Töten von Rehen, Hasen oder Fischen ohne gültigen Jagd- oder Fischereischein. Wilderei findet oft heimlich statt, meist nachts oder an abgelegenen Orten.

Was bedeutet Schwarzangeln?

Schwarzangeln heißt, ohne Erlaubnis zu angeln. In Deutschland braucht man dafür einen Angelschein (Fischereischein) und oft auch eine spezielle Erlaubnis für das jeweilige Gewässer. Wer ohne diese Dokumente fischt, begeht Schwarzangeln – egal ob mit Rute, Netz oder anderen Fangmethoden.

Unterschied zwischen Wilderei und Schwarzangeln

Kriterium Wilderei Schwarzangeln
Zielgruppe Wildtiere (z.B. Rehe, Hasen) Fische
Erforderliche Erlaubnis Jagdschein Fischereischein + Gewässererlaubnis
Typischer Ort Wald, Feld Seen, Flüsse
Kurz zusammengefasst:
  • Wilderei = Jagen ohne Schein
  • Schwarzangeln = Angeln ohne Schein

Beides ist in Deutschland illegal und kann zu Bußgeldern oder sogar zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.

2. Rechtliche Grundlagen

Gesetze zum Schutz von Wildtieren und Fischbeständen

In Deutschland gibt es klare Gesetze, die Wilderei und Schwarzangeln verbieten. Sie dienen dem Schutz der Tierwelt und sorgen dafür, dass Fischbestände erhalten bleiben. Wer sich nicht daran hält, muss mit Bußgeldern oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Wichtige Gesetze im Überblick

Gesetz Ziel Was ist verboten?
Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) Schutz von wildlebenden Tieren und Pflanzen Tiere fangen, töten oder stören ohne Erlaubnis
Bundesjagdgesetz (BJagdG) Regelung der Jagd auf Wildtiere Jagen ohne Jagdschein oder außerhalb der Jagdzeiten
Fischereigesetz der Länder Erhalt der Fischbestände in Gewässern Angeln ohne Angelschein oder in Schonzeiten

Bußgelder und Strafen bei Verstößen

Wer gegen diese Gesetze verstößt, muss mit unterschiedlichen Strafen rechnen. Die Höhe des Bußgelds hängt vom Bundesland und dem Schweregrad des Verstoßes ab.

Verstoß Mögliche Folgen Bußgeld (Beispiel)
Wilderei (illegale Jagd) Anzeige, Geldstrafe, evtl. Freiheitsstrafe Bis zu 5.000 € oder mehr
Schwarzangeln (Angeln ohne Schein) Bußgeld, Anzeige, Beschlagnahmung der Ausrüstung 100 € bis 5.000 € je nach Bundesland
Nichteinhalten von Schonzeiten/Schutzgebieten Bußgeld, Entzug des Scheins möglich Bis zu 10.000 € in schweren Fällen
Kurz erklärt:

Wer Tiere oder Fische ohne Erlaubnis jagt oder angelt, macht sich strafbar. Es lohnt sich immer, die Regeln vor Ort genau zu kennen und einzuhalten.

Konsequenzen von Wilderei und Schwarzangeln

3. Konsequenzen von Wilderei und Schwarzangeln

Welche Strafen und Bußgelder drohen bei Verstößen gegen die Vorschriften?

In Deutschland gibt es klare Regeln zum Schutz der Natur und der Fischbestände. Wer beim Wilderei oder Schwarzangeln erwischt wird, muss mit ernsten Konsequenzen rechnen. Die Strafen sind je nach Bundesland unterschiedlich, aber überall gilt: Die Behörden verstehen keinen Spaß.

Typische Verstöße und ihre Folgen

Verstoß Mögliche Strafe/Bußgeld Weitere Konsequenzen
Angeln ohne Angelschein bis zu 5.000 € Bußgeld Beschlagnahmung der Ausrüstung, Strafanzeige
Wilderei (z.B. Fischen in Schonzeiten) Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren Eintrag ins Führungszeugnis, Verlust des Fischereischeins
Nichtbeachtung von Fangbeschränkungen bis zu 50.000 € Bußgeld (je nach Bundesland) Fischereiverbot, zusätzliche Auflagen
Nutzung verbotener Fangmethoden hohes Bußgeld, ggf. Strafverfahren Dauerhafte Sperre vom Gewässer

Kurz erklärt:

  • Bussgelder: Je nach Schwere des Verstoßes können hohe Geldstrafen verhängt werden.
  • Straftaten: Bei schwerwiegenden Fällen kann sogar eine Freiheitsstrafe drohen.
  • Ausrüstung: Die Angelausrüstung kann beschlagnahmt werden.
  • Lizenzen: Wer gegen die Regeln verstößt, verliert oft seinen Angelschein auf Dauer.

Wer legal angelt, schützt sich vor Strafen und trägt zum Erhalt der Natur bei.

4. Prävention und Aufklärung

Wie kann Wilderei und Schwarzangeln verhindert werden?

Um Wilderei und Schwarzangeln zu verhindern, sind gezielte Maßnahmen sowie umfassende Aufklärungsarbeit nötig. Die Kombination aus Kontrolle, Information und Zusammenarbeit ist dabei entscheidend.

Maßnahmen zur Prävention

Maßnahme Beschreibung
Regelmäßige Kontrollen Fischereiaufsicht und Polizei führen Kontrollen an Gewässern durch, um illegale Aktivitäten frühzeitig zu erkennen.
Zugangsbeschränkungen Bestimmte Bereiche sind nur für Mitglieder von Angelvereinen oder mit gültigem Angelschein zugänglich.
Kennzeichnungspflicht Angler müssen ihren Angelschein sichtbar mitführen und bei Kontrollen vorzeigen können.
Technische Überwachung Kameras oder Drohnen werden an gefährdeten Stellen eingesetzt, um Verdächtige zu identifizieren.
Bessere Beschilderung Deutliche Schilder informieren über Regeln und drohende Bußgelder bei Verstößen.

Aufklärungsarbeit als wichtiger Baustein

Viele Menschen wissen nicht genau, welche Regeln beim Angeln gelten. Eine verständliche und breit angelegte Aufklärung ist daher wichtig:

  • Informationsveranstaltungen: Angelvereine bieten Vorträge und Workshops an, um über die Folgen von Wilderei und Schwarzangeln aufzuklären.
  • Schulprojekte: Kinder und Jugendliche lernen im Unterricht oder bei Exkursionen den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Fischbeständen.
  • Broschüren und Online-Medien: Klare Informationen zu Gesetzen, Strafen und dem richtigen Verhalten am Wasser werden verteilt oder online bereitgestellt.
  • Pressearbeit: Lokale Zeitungen berichten regelmäßig über Kontrollen, Bußgelder und den Schutz der Gewässer.
Kooperation stärkt die Wirkung

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Behörden, Angelvereinen und der Bevölkerung erhöht die Wirksamkeit aller Maßnahmen. Wer verdächtige Aktivitäten beobachtet, sollte diese melden – so kann gemeinsam gegen Wilderei und Schwarzangeln vorgegangen werden.

5. Meldewege und Verhalten im Ernstfall

Wie meldet man Verdachtsfälle richtig?

Wenn du den Verdacht auf Wilderei oder Schwarzangeln hast, ist es wichtig, schnell und richtig zu handeln. In Deutschland gibt es klare Wege, wie du solche Fälle melden kannst. Eine schnelle Meldung hilft den Behörden, effektiver gegen illegale Aktivitäten vorzugehen.

Mögliche Ansprechpartner

Kontaktstelle Wie melden? Was angeben?
Polizei (Notruf) Telefon: 110 Ort, Zeit, Beschreibung der Personen und Fahrzeuge
Fischereiaufsicht Telefonnummer vor Ort (meist am Gewässer ausgeschildert) Kurz und sachlich beschreiben, was passiert ist
Untere Fischereibehörde E-Mail oder telefonisch (Kontaktdaten auf der Webseite der Gemeinde) Detaillierte Schilderung des Vorfalls mit ggf. Fotos

Was sollten Zeugen beachten?

  • Sicherheit geht vor: Bringe dich nicht selbst in Gefahr. Beobachte aus sicherer Entfernung.
  • Daten notieren: Schreibe dir sofort wichtige Details wie Kennzeichen, Aussehen der Personen und genaue Uhrzeit auf.
  • Keine Konfrontation: Sprich die Verdächtigen nicht direkt an. Überlasse das den Behörden.
  • Beweise sichern: Wenn möglich und ohne Risiko, mache Fotos von verdächtigen Aktivitäten oder Fahrzeugen.
  • Anonymität wahren: Du kannst Hinweise auch anonym geben, wenn du möchtest.

Ablauf im Ernstfall – Schritt für Schritt

  1. Situation ruhig beobachten und relevante Details merken.
  2. Schnellstmöglich eine der oben genannten Stellen informieren.
  3. Nicht eingreifen oder sich in Gefahr bringen.
  4. Den Anweisungen der Behörden folgen.

Zivilcourage ist wichtig, aber die eigene Sicherheit steht immer an erster Stelle. Durch dein richtiges Handeln hilfst du mit, Natur und Fischbestände zu schützen.

6. Engagement lokaler Gemeinschaften

Die Rolle von Vereinen und Initiativen im Kampf gegen Wilderei und Schwarzangeln

In Deutschland spielen lokale Gemeinschaften, besonders Angelvereine und Naturschutzinitiativen, eine zentrale Rolle beim Schutz unserer Gewässer. Sie setzen sich aktiv gegen Wilderei und Schwarzangeln ein und sorgen dafür, dass die Regeln eingehalten werden. Ihre Arbeit ist unverzichtbar, um nachhaltiges Angeln zu ermöglichen und die Natur zu schützen.

Wie unterstützen Vereine den Gewässerschutz?

Maßnahme Beschreibung
Kontrollen am Wasser Vereinsmitglieder gehen regelmäßig ans Wasser und prüfen, ob alle Angler einen gültigen Angelschein besitzen.
Informationsveranstaltungen Es werden Infoabende organisiert, bei denen über Gesetze, Bußgelder und Naturschutz aufgeklärt wird.
Zusammenarbeit mit Behörden Viele Vereine arbeiten eng mit der Polizei und dem Ordnungsamt zusammen.
Meldewege für Verstöße Mitglieder können Verdachtsfälle einfach melden, zum Beispiel per Telefon oder Online-Formular.

Initiativen: Gemeinsam stark gegen Schwarzangeln

Neben klassischen Vereinen gibt es auch unabhängige Initiativen. Diese bündeln das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger. Sie organisieren zum Beispiel Müllsammelaktionen oder überwachen sensible Bereiche besonders aufmerksam. So entsteht ein starkes Netzwerk gegen illegale Aktivitäten am Wasser.

Warum ist das Engagement so wichtig?

Ohne das Mitwirken der lokalen Gemeinschaften wäre der Schutz der Gewässer kaum möglich. Die Mitglieder kennen „ihre“ Seen und Flüsse genau und bemerken schnell ungewöhnliche Aktivitäten. Das verhindert Schäden an Natur und Fischbestand – und sorgt dafür, dass Angeln weiterhin Freude macht.